Zahl der Arbeitslosen gestiegen
Die Prognose des Ministers für die wirtschaftliche Entwicklung, Uljukaevs, wonach die Arbeitslosigkeit 2014 steigen werde, scheint sich zu bewahrheiten. Das Arbeitsministerium teilte mit, dass im Januar 2014 die Zahl der Arbeitslosen in Russland gestiegen ist. Waren bei der Agentur für Arbeit noch im Dezember rund 890.000 Menschen arbeitslos gemeldet, so waren dies im Januar 2014 über 917.000 Menschen als arbeitslos registriert, was einem Zuwachs von 3,2% entspricht.
Die Zahlen der Arbeitsagentur spiegeln jedoch nicht das ganze Bild des russischen Arbeitsmarktes wieder. Nach Angaben des Föderalen Statistikdienstes, der die Berechnungsmethode der internationalen Arbeitsorganisation (ILO) verwendet, sind in Russland ca. 4-4,5 Mio bzw. 5-6 % der wirtschaftlich aktiven Bevölkerung arbeitslos. Nur jeder vierte Arbeitslose wendet sich bei der Arbeitssuche an die Agentur für Arbeit. Die meisten verlassen sich nur auf ihre eigenen Kräfte oder persönlichen Kontakte. Denn die Erfolgsquote bei der Suche über die staatliche Agentur ist niedrig. Außerdem unterscheidet sich die Höhe der Arbeitslosenunterstützung erheblich von der in Europa. Die finanzielle Unterstützung des Staates beträgt abhängig vom Gehalt beim letzten Arbeitgeber zwischen 850 und 4.900 Rubel, umgerechnet ca. zwischen 20 und 100 Euro, was für das Leben unter keinen Umständen ausreichend ist. Die Beträge beleiben seit 2009 unverändert. Das Arbeitsministerium erklärt dies damit, dass die Zahl der freien Stellen um das Zweifache die Zahl der registrierten Arbeitslosen übersteigt.
Ein weiteres Problem des russischen Arbeitsmarktes ist die Politik der Erhaltung der höhen Beschäftigung um jeden Preis. Arbeitgeber bevorzugen der betriebsbedingten Kündigung die Lohnsenkung, was Arbeitsplätze konserviert und die Motivation des Personals zur Umschulung und Änderung verringert. Diese Politik hat die ineffiziente wirtschaftliche Entwicklung zur Folge.
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