Weltbank: Global Investment Competitiveness Report 2017/2018 veröffentlicht

Wirtschaft

Autor: Lars Pommer

Die Weltbank hat in diesem Jahr erstmalig den Global Investment Competitiveness Report 2017/2018 veröffentlicht. Der  Report legt neue Erkenntnisse und Belege, die auf Aussagen von über 754 multinationalen Führungskräften beruhen, über ausländische Direktinvestitionen dar. Der Bericht bezieht sich weitestgehend auf Entwicklungsländer und deren Umgang sowie Auswirkungen der ausländischen Vermögensanlagen.

Voraussetzung dafür, dass ausländische Direktinvestitionen getätigt werden, sind verschiedene Faktoren, die die Investitionsentscheidungen beeinflussen. So sind den Investoren beispielsweise politische Stabilität und Sicherheit, die Inlandsmarktgröße sowie das rechtliche Umfeld sehr wichtig, da diese Faktoren auch die höchsten Risiken in Bezug auf ihr Investment enthalten.

Durch diese Identifikation der Faktoren können Regierungen politische Maßnahmen und Reformen entwerfen, die die Entscheidungen von Investoren positiv beeinflussen können. Wenn diese Faktoren soweit erfüllt sind, dass Investoren bereit sind eine Investition zu tätigen, kommen die Vermögensanlagen vor allem lokalen wachstumsstarken Unternehmen zugute. Der positive Einfluss ergibt sich hierbei aus deren höherer Absorptionskapazität, d.h. dass diese wachstumsstarken Unternehmen besser in der Lage sind den Nutzen der Investition zu ziehen. Dieser Nutzen kann sich auf zwei Arten auf das inländische Unternehmen auswirken: Zum einen kann eine vertragliche Bindung des ausländischen Investors zu einem inländischen Unternehmen bestehen, sodass Wissen und Praktiken direkt übertragen werden können, sodass sich durch diese Förderung die technischen und qualitativen Standards verbessern. Ebenso können inländische Unternehmen durch einen Demonstrationseffekt fremde Technologien nachahmen oder durch Beobachtung Arbeitsweisen des Managements übernehmen, sodass hierdurch ein positiver Einfluss entsteht.

Da die ausländische Direktinvestitionen fasst ausschließlich Erfolg versprechende Effekte auf inländische Unternehmen haben, versuchen Regierungen Anreize zu schaffen, die die Entscheidungen von Investoren positiv beeinflussen. Steuerliche Anreize können hierbei einen günstigen Einfluss auf diese Entscheidungen haben. Jedoch ist zu beachten, dass andere Faktoren, wie die bereits erwähnten aber auch beispielsweise eine grundlegende Infrastruktur sowie angemessene Transportkosten, eine übergeordnete Rolle für die Investoren spielen. Sind diese Faktoren nicht erfüllt, werden Investoren möglicherweise nicht einmal auf sehr großzügig steuerliche Anreize reagieren. Ziel der Regierungen muss es deshalb sein, Anreize besser zu gestalten und verwalten, um indirekte Kosten wie Steuerverluste aber auch unbeabsichtigte, nicht vorausgeahnte Folgen zu vermeiden.

Ausländische Direktinvestitionen können neben den positiven Effekten für die Länder, in denen die Investition getätigt wurde, auch Vorteile für den Heimatmarkt haben. Aufgrund dessen soll versucht werden, dass Entwicklungsländer andere Entwicklungs- oder Nachbarländer als potentielle Investitionsquellen anwerben, sodass beide Parteien einen Nutzen aus der Investition ziehen können. Wenn sich ein Unternehmen letztendlich entscheidet zu investieren, müssen die Vorteile die Risiken überwiegen. Jedoch machen in vielen wirtschaftlichen schwachen und politisch konfliktreichen Staaten die hohen Risiken die meisten Investitionen unrentabel. Für diese Staaten sind deshalb regionale Investitionsquellen sehr wichtig, da die Investoren sich hierbei mit den lokalen Umständen auskennen. Sie bewältigen die Risiken besser, gehen dadurch mehr Risiken ein und verzichten des Weiteren auf eine hohe Rendite. Um auch Anreize für nicht direkt involvierte Investoren zu schaffen müssen marktbildende Investitionsreformen, die die Risiken minimieren und die Chancen erhöhen, durchgesetzt werden.

Quelle: https://openknowledge.worldbank.org/handle/10986/28493

Fotoquelle: www.czechcompete.cz

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