Russland will GPS-Stationen auf seinem Territorium abschalten

Politik Russland

Der russische Vizepremier Dmitry Rogosin teilte am 13.05.2014 mit, dass ab dem 1.06.2014 Russland den Betrieb der insgesamt 11 GPS-Bodenstationen auf seinem Territorium vorläufig aussetzen werde. Dies sei die Reaktion auf die Weigerung der USA, auf ihrem Territorium die Aufstellung einer Station des russischen Navigationssystems GLONASS zuzulassen.

Laut Rogosin haben die U.S.A. die Vereinbarung über die GLONASS-Station auf Eis gelegt. Sollten die Verhandlungen über die Aufstellung bis zum 1.09.2014 erfolglos bleiben, würden die GPS-Bodenstationen in Russland endgültig außer Betrieb gesetzt.

Die amerikanischen Behörden haben sich bereits im November 2013 aus wirtschaftlichen Gründen gegen eine Aufstellung von russischen Stationen in den USA ausgesprochen. Sie sehen im GLONASS-System einen Konkurrenten für GPS. Es bestehen auch Befürchtungen, dass die GLONASS-Stationen zu militärischen Zwecken benutzt werden könnten. Aktuell kommen wahrscheinlich wegen der Ukraine-Krise noch politische Gründe hinzu.

Rogosin versicherte, dass die russischen GPS-Nutzer durch die Abschaltung der Stationen nicht zu Schaden kommen würden. Die Qualität des Signals werde nicht beeinträchtigt. Dies bestätigten auch russische Experten. Nach ihrer Einschätzung könnte die Präzision der Navigationsgeräte nur um 1-2 % gesunken sein, so dass die privaten Nutzer die Änderung kaum merken würden.

Fotoquelle: www.tert.am

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