Gründung eines Ostinstituts
In Abschnitt 7 des Koalitionsvertrages der gegenwärtige Bundregierung befindet sich die Absichtserklärung, in einen „Offenen Dialog und breite Zusammenarbeit mit Russland“ ein zutreten. Dieses Versprechen soll nun mit einem neuen Ostinstitut umgesetzt werden, um wissenschaftliche fundierte und unabhängige Kenntnisse über die politischen, wirtschaftlichen und juristischen Strukturen Osteuropas und vor allem Russlands zu generieren. Der ehemalige Leiter der Ostabteilung der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin und ausgewiesene Osteuropa-Experte Hans-Henning Schröder wird zunächst die Leitung bzw. den Aufbau des Institutes übernehmen.
Die Absicht für die Errichtung eines solchen Institutes ist grundsätzlich begrüßenswert. Allerdings bleibt die Frage offen, warum nicht die vorhandenen Ressourcen in Form von Forschungsinstituten, etwa der Universitäten Köln, Hamburg, Regensburg oder Wismar, stärker genutzt und gefördert werden. Es ist nicht auszuschließen, dass die im Koalitionsvertrag versprochenen Mittel werden nunmehr fast zur Gänze in ein vollkommen neues Institut fließen, was dazu führt, dass bereits bestehende Institute, die auch von staatlicher Förderung abhängen, weitgehend leer ausgehen und um ihr Überleben fürchten müssen.
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