Entwicklung der Zahl der ausländischen Unternehmen in Russland

Russland Wirtschaft

Nach einem Bericht der Zeitung ‚Kommersant‘ ist die Zahl der Unternehmen mit ausländischer Beteiligung in Russland in den letzten drei Jahren um 40 % gesunken. Die Gesamtzahl der eingetragenen juristischen Personen in Russland sank in diesem Zeitraum nur halb so stark - um 22 % (von 3,9 Mio. auf 3,03 Mio.), wobei ein Großteil des allgemeinen Rückgangs ist auf die Bereinigung des Registers der "toten" Organisationen zurückzuführen, die keine Steuererklärungen einreichen.

Der Rückgang der ausländischen Präsenz in der russischen Wirtschaft erklärt sich durch die Kapitalflucht aus dem Land, die Deoffshorisierungskampagne der Behörden, die Sanktionen und die Kürzung der Investitionsprogramme großer internationaler Unternehmen während der Pandemie. Dabei kann man aber nicht sagen, dass es keine ausländischen Investoren mehr gibt. Die meisten ausländischen Partner, die schon seit langem mit Russland zusammenarbeiten, schätzen die Geschäftsrisiken als moderat ein.

Es ist anzumerken, dass die deutliche Verringerung der ausländischen Präsenz in der russischen Wirtschaft größtenteils auf Änderungen bei den Steueroptimierungsprogrammen zurückzuführen ist. Die Außenhandelsstatistiken der Zentralbank Russlands zeigen eine Verlangsamung der Abflüsse von Direktinvestitionen ins Ausland von 31,4 Mrd. USD im Jahr 2018 auf 21,9 Mrd. USD im Jahr 2019 und 5,7 Mrd. USD im Jahr 2020 (die eingehenden Direktinvestitionen betrugen 8,8 Mrd. USD, 32 Mrd. USD bzw. 9,2 Mrd. USD). Das bedeutet, dass die Nutzung ausländischer Rechtsordnungen zum Zwecke der Steuersenkung (als russische Unternehmen sich als Investoren aus dem Ausland ausgaben), nicht ohne die Bemühungen der Behörden, etwas an Popularität verloren hat.

Im letzten und in diesem Jahr wurden die Steuerabkommen mit Malta, Luxemburg und Zypern vor allem zu russischen Bedingungen neu ausgehandelt. Sie enthalten nun Bestimmungen zur Erhöhung des Steuersatzes auf Dividenden und Zinsen, die ins Ausland fließen, von 0-5 % auf 15 %. Mit den Niederlanden wurde keine Einigung erzielt und das Steuerabkommen wurde gekündigt.

Weitere Details finden Sie bei "Kommersant".

Fotoquelle: www.kapital.kz

Zurück