Banken: Russland arbeitet an einem nationalen Kreditkartensystem

Russland Wirtschaft

Im März 2014 hatten die USA Sanktionen gegen Russland im Zusammenhang mit den Ereignissen in der Ukraine verhängt. Auf der Liste wurde u.a. die Bank "Rossija" gesetzt. Gleich darauf stellten die internationalen Zahlungsunternehmen Visa und MasterCard ohne vorherige Benachrichtigung ihre Transaktion-Dienste für die Kunden der russischen Bank sowie einiger Rossija-Tochterbanken ein. Später wurden die Beschränkungen zwar wieder aufgehoben. Russische Behörden beabsichtigen jedoch nun, das Bankensystem und den Zahlungsverkehr in Russland vor einer Wiederholung solcher Schritte zu schützen und die Störungsfreiheit innerer Abrechnungen sicherzustellen.

Laut der Vorsitzenden der russischen Zentralbank Elvira Nabiulina werde in Russland ein nationales Zahlungssystem geschaffen, das von den Zahlungssystemen wie Visa und MasterCard unabhängig sein soll.

Der Anteil der Zahlungskarten von ausländischen Dienstleistern auf dem russischen Markt erreicht mittlerweile 95 Prozent. Diese werden jedoch laut Nabiulina in Russland bleiben. Es gebe keine Gründe, auf Visa und MasterCard zu verzichten. Parallel soll dennoch ein eigenes Zahlungssystem eingeführt werden. Die Zentralbank und das Finanzministerium bereiten in Kooperation mit russischen Banken entsprechende Vorschläge vor, die in nächster Zeit umgesetzt werden sollen. Es wird diskutiert, dass die Einführung des neuen Systems bereits im Sommer 2014 erfolgen könnte. Es werden entweder Processing Center in Russland errichtet werden, die nach russischen Gesetzen funktionieren werden, oder ein bereits funktionierendes System, wie z.B System von UEK (universale elektronische Karten), zu Grunde genommen. Auf der UEK werden eine Identifikations- , Geld-, Bank- und Krankenkassenkarte kombiniert.

Einige Experten sind jedoch pessimistisch. Die Schaffung eines nationales System, das Visa und MasterCard zu ersetzen in der Lage ist, erfordere Milliarden von Dollars und sei nicht in einer kurzfristigen Perspektive möglich.

Fotoquelle: www.polit.ru

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