Bald keine Begrenzung der Schwankungen des Rubel-Kurses mehr?
Der Rubel ist erneuet auf ein Rekordtief abgerutscht. Nach Einschätzungen von russischen Experten ist der russische Markt unter Druck wegen der Außenkonjunktur, der möglichen Abstufung Russlands durch Ratingagentur Standard & Poor´s sowie der Sanktionen, an deren schnelle Aufhebung man kaum glaubt.
Der erste stellvertretende Vorsitzende der russischen Zentralbank Sergej Schwezov hat erklärt, dass in der jetzigen Situation die Zentralbank die Devisenmarktinterventionen durch die Refinanzierung von Banken in Fremdwährung ersetzten könne. Der Rubel-Kurs sei bereits fast im freien Schwimmen. Es bleibe nur noch, die Grenzen des Korridors für Währungskorb aufzuheben.
Das freie Schwanken des Rubelkurses war seit langem geplant. Die direkte Refinanzierung von Banken ist jedoch für die Zentralbank neu. Russische Experten meinen, dass das neue Modell die Belastung für die Devisenreserven der Zentralbank reduzieren könne. Es handele sich zudem um eine außergewöhnliche Maßnahme. Bei solchen ernsten finanziellen Schwierigkeiten werde auch etwas Außergewöhnliches benötigt. Die wahllose Verteilung der Devisenreserven wie bei dem jetzigen Modell, d. h. der Verkauf der Devisenreserven auf dem freien Markt, sollte nicht sein.